Urlaubszeit bedeutet zweifellos Familienzeit, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Es stimmt zwar, dass in den Sommermonaten in den Unternehmen nicht viel passiert, aber das sollte nicht als Nachteil gesehen werden, sondern eher als Gelegenheit, von der Routine abzuschalten und Zeit mit unseren Lieben zu verbringen. 

Als Unternehmer muss man sich um vieles kümmern, und es braucht Zeit, Prozesse zu automatisieren. Irgendwann muss man aber auch mal abschalten, um Körper und Geist eine Chance zur Regeneration zu geben. Denn Work-Life-Balance ist nicht nur ein Problem für Arbeitnehmer. Auch wenn es einem gerade sehr gut geht und man sich fit fühlt, hat jeder Mensch Leistungsakkus, die irgendwann leer sind. Und das gilt es unbedingt zu vermeiden. Denn viele Studien haben bereits gezeigt, dass die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Kreativität nachlässt, wenn man sich nicht regeneriert.

Zwar ist der Körper in Stresssituationen zu enormen Leistungen fähig, doch wenn die Stressphase endet, fällt er in ein Leistungsloch – je länger die Phase, desto größer das Loch. Dies führt bei immer mehr Menschen zu der Volkskrankheit Burn-out-Syndrom. Die Folge ist, dass man lange ausfällt und damit als Freiberufler in den meisten Fällen vor der Zerschlagung der eigenen Existenz steht. Umso wichtiger ist es, regelmäßige Erholungsphasen für sich einzuplanen.

Eine dieser Phasen sind die lang ersehnten Sommerferien. Für Menschen mit schulpflichtigen Kindern ist diese Zeit besonders wichtig, denn die Ferien beginnen am 26. Juli und dauern in Baden-Württemberg und Bayern bis zum 10. September. Das bedeutet, dass viele Eltern ihren Urlaub um diese Zeit herum organisieren, um so viel Zeit wie möglich mit ihren Familien zu verbringen. 

In Anbetracht der Tatsache, dass die Geschäftstätigkeit in den Sommermonaten reduziert ist, kannst du mit den folgenden Empfehlungen verhindern, dass sich dies negativ auf dein Unternehmen auswirkt: 

• Die Projekte sollten abgeschlossen sein oder sich zumindest in einem unkritischen Stadium befinden.
• Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du für ein paar Tage zwischen deinem letzten Arbeitstag und dem Beginn deines Urlaubs freie Zeiten einplanen. Oft kommt in der Planung kurzfristig etwas dazwischen, so dass du in diesen Tagen noch die Möglichkeit hast, dich darum zu kümmern.
• Du solltest nicht persönlich erreichbar sein, aber es sollte möglich sein, dir Nachrichten zu hinterlassen. Idealerweise solltest du jemanden kennen, der in deiner Abwesenheit Anrufe für dich entgegennimmt und sie aufschreibt. Diese Person würde dich nur in absolut dringenden Fällen kontaktieren. Es muss aber nicht unbedingt eine Person sein, es reicht auch, wenn du eine Nachricht auf deinem Anrufbeantworter oder deiner Mailbox hinterlassen, die die Anrufer über deine Abwesenheit informiert. Außerdem solltest du in deinem E-Mail-Programm eine Standardantwort einrichten, die als automatische Antwort auf alle Anfragen erfolgt. Eine andere Möglichkeit ist deine geplannte Anwesenheit in deine Singnatur zu schreiben.

Wie bereits erwähnt, sollte die Abwesenheit während der Urlaubszeit nicht als etwas Negatives angesehen werden, sondern als eine Gelegenheit, neue Energie zu tanken. Wir müssen uns jedoch unseres Rechts auf Entspannung bewusst sein und es verteidigen.

Damit einhergehend kann die Nachricht eine positive Konnotation haben, wie z. B. “Ich bin derzeit im Urlaub, aber ich werde mich natürlich bei Ihnen/dir melden, sobald ich zurück bin”, anstatt der typischen Autoreply, die eher eine Entschuldigung an den Kunden ist, weil man nicht erreichbar ist.

Informierst du deine Kunden einige Wochen vor Beginn deines Urlaubs. Auf diese Weise hast du einen neuen Grund, dich mit ihnen in Verbindung zu setzen und sie an deine Anwesenheit zu erinnern. Ebenso kannst du nach deiner Rückkehr erneut eine Nachricht senden, um deine Kunden wissen zu lassen, dass du wieder verfügbar bist.

Mit einem zukunftsorientierten Unternehmen sollte der dringend benötigten Erholung nichts im Wege stehen. Es geht einfach darum, unsere Rechte anzuerkennen und sie den Menschen um uns herum auf höfliche Weise mitzuteilen.